Prävention bedeutet nichts anderes als Krankheitsvorsorge und nimmt im Angebot der halleschen Aidshilfe zwei verschiedene Formen an: Primärprävention sowie Sekundär- und Tertiärprävention.

Primärprävention

In der primärpräventiven Arbeit geht es darum, durch Aufklärung und Information der Infektion mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen vorzubeugen. Durch die Wissensvermittlung über Übertragungsrisiken und Schutzmöglichkeiten sollen Menschen dazu in die Lage versetzt werden, eine eigen- und gesundheitsverantwortliche Sexualität leben zu können. Die Aidshilfe Halle orientiert sich hierbei am Konzept der strukturellen Prävention, nach dem die Sexualität und Gesundheit von Menschen immer im Zusammenhang mit den Verhältnissen betrachtet werden müssen, in denen sie leben. Unsere Angebote im Bereich der Primärprävention werden daher zielgruppenspezifisch durchgeführt, um auf spezifische Lebenswelten eingehen und so eine bessere Ansprache erreichen zu können. Dabei orientieren wir uns an den statistischen Hauptbetroffenengruppen von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Die wesentlichen Zielgruppen sind entsprechend schwule und bisexuelle Männer, Jugendliche, Drogengebraucher_innen, Sexarbeiter_innen, Menschen in Haftanstalten und Menschen mit Migrationshintergrund aus Ländern mit hoher HIV-Prävalenz.

Sekundär- & Tertiärprävention

Sekundärprävention befasst sich mit der Gesundheitsförderung bei HIV-Infektionen und soll Symptomen der Infektion sowie dem Eintreten einer AIDS-Erkrankung entgegenwirken. Die Tertiärprävention setzt dann an, wenn sich eine HIV-Infektion in ihrem Spätstadium einer AIDS-Erkrankung befindet und soll gesundheitliche Folgeschäden verhindern. Die hallesche Aidshilfe steht HIV-positiven und AIDS-kranken Menschen in sämtlichen gesundheitlichen wie sozialen Belangen zur Seite, die im Zusammenhang mit dem Leben mit HIV/AIDS auftauchen. Diese Begleitungs- und Beratungsarbeit richtet sich ebenso an die Angehörigen und das soziale Umfeld von Menschen mit HIV/AIDS. Im Zusammenhang der Sekundär- und Tertiärprävention können vielfältige Themen zum Tragen kommen: die psychische Verarbeitung einer Neudiagnose, die angemessene Medikation, Sexualität und Beziehung, gesunde Ernährung und Lebensführung, der Umgang mit der Infektion im Berufsleben und im sozialen Umfeld sowie HIV-bezogene Diskriminierungserfahrungen.